009 Flüchtlingsheim Lugano
Flüchtlingsheim
Die aktuelle Weltlage führte zur architektonischen Auseinandersetzung mit dem neuen Bautypus des Flüchtlingsheims. Die grosse Herausforderung war, das Raumprogramm mit seinen grossen Flächen in überschaubare Einheiten zu unterteilen, sodass ein geregelter und strukturierter Alltag ermöglicht wird. Diese Absicht soll auf einer Bauparzelle am Rand der Stadt Lugano umgesetzt werden.
Wege und Höfe
Ein Netzwerk aus Fussgängerbrücken mit einer primären- (senkrecht zum Hang) und sekundären Richtung (parallel zum Hang) bildet das strukturelle Grundgerüst des Projektes. Die Wegführung fungiert einerseits als Verbindung, trennt jedoch die Gesamtstruktur gleichzeitig in überschaubare Hofeinheiten. So bilden kleinere Einheiten die Grundlage für ein Zusammenleben in einer Grossstruktur.
Kompakte Einheit
Die Wohneinheiten von jeweils 2–6 Zimmereinheiten werden an das Wegnetz angehängt, dadurch entsteht eine Laubengangtypologie, welche den Austausch unter den Bewohnern gezielt fördern soll. Aufgrund dieser Anordnung gruppieren sich die Wohneinheiten zweiseitig um jeweils einen gemeinsamen Hof. Somit entstehen gefasste und überschaubare Hofräume in einer übergeordneten Struktur.
Integrierter Bestand
Das neue Wegnetz wird so gelegt, dass die auf der Parzelle bestehenden Gebäude in das Gesamtsystem integriert werden. Die grösste Qualität erhält das Geflecht aus Wegen durch seinen Dialog mit der Topografie. So entwickeln sich die Wege, als Treppenanlage, vom Strassenniveau her kontinuierlich den Hang hinauf. Die hangseitigen Baukörper sind im Erdgeschoss offen gestaltet dadurch fliesst
die abfallende Topografie in die einzelnen Hofräume aus. Im Gesamten ist eine Struktur entstanden, die ihre Kraft aus ihrer geometrischen Strenge sowie ihrem Umgang mit der Topografie bezieht.