008 Stadthalle Hamburg

Stadt­hal­le

Die Bau­auf­ga­be ei­ner neu­en Stadt­hal­le im Ham­bur­ger Stadt­park hat­te ver­schie­de­ne Aus­gangs­punk­te. Ei­ner­seits wur­de der Ent­wurf ge­prägt durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem, in Ham­burg ver­an­ker­tem Ma­te­ri­al des Back­stei­nes, an­de­rer­seits war es die Fra­ge­stel­lung wie ein Ge­bäu­de im Park mit sei­ner Um­ge­bung in­ter­agiert. An der Stel­le, an der einst die Stadt­hal­le des Ar­chi­tek­ten Fritz Schu­ma­cher stand, soll ei­ne neue, den heu­ti­gen Be­dürf­nis­sen ent­spre­chen­den Hal­le ent­ste­hen.

Be­ton und Back­stein

Aus­ge­hend vom Ma­te­ri­al und des­sen Ei­gen­schaf­ten ent­wi­ckel­te sich ei­ne Grund­struk­tur für ei­ne ad­di­ti­ve Dach­kon­struk­ti­on. Die­se Kon­struk­ti­on be­stand je­weils aus ei­nem Back­stein Ton­nen­ge­wöl­be so­wie des­sen Um­keh­rung in Be­ton. Bei­de Ma­te­ria­li­en wur­den ih­ren Ei­gen­schaf­ten ent­spre­chend ein­ge­setzt. Das Ton­nen­ge­wöl­be des Back­steins nimmt da­bei Druck­las­ten auf, die Um­keh­rung in Be­ton (Be­las­tung auf Zug) lei­tet die­se Kräf­te wei­ter und führt sie über Back­stein­kör­per in den Bo­den.

Da­zwi­schen

Durch die­sen An­satz ent­stand ei­ne wel­len­ar­ti­ge Dach­struk­tur. Um die Zwi­schen­räu­me zwi­schen Dach und To­po­gra­fie zu zo­nie­ren, wur­den an­hand des vor­ge­ge­be­nen Ras­ters (durch Dach de­fi­niert) Back­stein­kör­per plat­ziert. Die Po­si­tio­nie­rung die­ser Kör­per er­zeug­te ein of­fe­nes flies­sen­des Raum­ge­fü­ge, wel­ches Zo­nen mit ver­schie­de­nen Qua­li­tä­ten ge­ne­rier­te. Ei­ne wei­te­re Ge­wich­tung der Zwi­schen­räu­me wur­de durch die Be­ar­bei­tung der To­po­gra­fie ge­schaf­fen, stu­fen­ar­tig senkt sich die­se hin zum See des Stadt-

 

parks ab, da­durch ge­wann der Zwi­schen­raum zwi­schen Dach und To­po­gra­fie schritt­wei­se an Hö­he. Durch die­se Hö­hen­ent­wick­lung ent­stan­den in den vor­de­ren Be­rei­chen der Struk­tur die gröss­zü­gi­gen re­prä­sen­ta­ti­ven Hal­len in den hin­te­ren Be­rei­chen hin­ge­gen, wo die Raum­hö­hen nied­ri­ger sind, wur­den Nut­zun­gen mit in­fra­struk­tu­rel­lem Cha­rak­ter an­ge­ord­net. Durch die­se Raum­staf­fe­lung wird der Be­su­cher schritt­wei­se von den klei­ne­ren Räu­men des An­kom­mens zu den gros­sen re­prä­sen­ta­ti­ven Räu­men ge­lei­tet.

Leer las­sen

Die Hal­len ent­ste­hen dem­nach durch das Leer­las­sen der Struk­tur, al­le die­se Leer­räu­me in der Struk­tur wer­den durch die Back­stein­kör­per zo­niert und gleich­zei­tig ver­sorgt. Durch die ge­schick­te Zo­nie­rung der Kör­per ent­stan­den Zwi­schen­räu­me mit dif­fe­ren­ten Di­men­sio­nen und un­ter­schied­li­che Ei­gen­schaf­ten und Nut­zun­gen. Im Ge­sam­ten ent­stand da­durch ein at­trak­ti­ves Raum­ge­fü­ge, das sich aus vie­len dif­fe­ren­ten Ein­zel­räu­men zu ei­ner Ein­heit zu­sam­men­fügt.